Senioren Union: Forderungen der Senioren-Union der CDU Deutschlands zum Wahlprogramm der CDU 2025
Der Bundesvorstand der Senioren-Union hat die folgenden Forderungen zum Wahlprogramm der CDU 2025 beschlossen:
1. "Lebensalter" in Artikel 3 des Grundgesetzes aufnehmen
Die Senioren-Union fordert, das Wort „Lebensalter“ explizit in Artikel 3 des Grundgesetzes aufzunehmen. Der Grundsatz, dass niemand aufgrund seines Alters benachteiligt werden darf, sollte klar und unmissverständlich in der Verfassung verankert sein. Damit wollen wir sicherstellen, dass Altersdiskriminierung in jeder Form konsequent bekämpft wird und Senioren wie auch andere Altersgruppen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Dies wäre ein klares Signal der Wertschätzung und des Respekts gegenüber älteren Menschen in Deutschland.
2. Kampf gegen Altersdiskriminierung
Diskriminierung aufgrund des Alters ist in vielen Bereichen immer noch Realität – sei es im Berufsleben, in der medizinischen Versorgung oder im gesellschaftlichen Alltag. Wir fordern daher ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Altersdiskriminierung. Dazu gehören Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen, die gezielte Förderung altersfreundlicher Arbeitsmodelle und klare Regelungen, um Diskriminierung im Berufsalltag entgegenzutreten. Auch im digitalen Bereich muss der Zugang für Seniorinnen und Senioren durch benutzerfreundliche und altersgerechte Angebote verbessert werden (z.B. Bahn-Card). Wir wollen ein Deutschland, in dem alle Generationen gleichberechtigt und respektvoll zusammenleben.
3. Inflationsausgleich in angemessener Höhe für Seniorinnen und Senioren
Die zunehmende Inflation belastet insbesondere ältere Menschen, deren Einkommen durch die Rente begrenzt ist. Wir fordern daher einen Inflationsausgleich in angemessener Höhe für Rentnerinnen und Rentner, um sicherzustellen, dass die Lebenshaltungskosten für Seniorinnen und Senioren bezahlbar bleiben. Rentenanpassungen müssen in Zukunft stärker an die realen Preissteigerungen gekoppelt werden, um die Kaufkraft der Rente zu sichern und Altersarmut vorzubeugen.
4. Einführung einer Aktiv-Rente – Steuerfreies Arbeiten im Ruhestand
Wir setzen uns für die Einführung einer „Aktiv-Rente“ ein, die das steuerfreie Arbeiten im Rentenalter ermöglichen soll. Viele Seniorinnen und Senioren möchten auch im Ruhestand weiter aktiv und produktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen, sei es aus Freude an der Arbeit, zur Förderung des sozialen Austauschs oder zur Aufbesserung ihrer finanziellen Situation. Daher soll das Einkommen aus einer Beschäftigung im Rentenalter steuerfrei sein und nicht auf die Rente angerechnet werden. Das hilft, der Gefahr der Altersarmut vorzubeugen und wertvolle berufliche Kompetenzen und Erfahrungen im Arbeitsmarkt zu halten.
5. Umfassende Gesundheitsversorgung sicherstellen
Um die Prävention und die Gesundheitsförderung in unserem Land weiter mitzugestalten, hat sich die Senioren-Union bundesweit intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Besonderes Gewicht lag dabei auf der gesundheitlichen Versorgung auf dem Lande sowie der Prävention und der Gesundheitsförderung bei unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Dazu bedarf es bspw. einer frei zugänglichen Präventionsdatenbank, die aktuelle Erkenntnisse bündelt (z.B. Impfziele und -Quoten), um den Status quo zu messen und konkrete und messbare Präventionsziele formuliert. Darüber hinaus entsteht nachhaltige Gesundheitsvorsorge durch gezielte Maßnahmen der Verhältnis- und Verhaltensprävention, um Prävention zum Beispiel bereits in der Schule zu verankern. So schaffen wir zum einen ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem und eine gerechte Grundlage für kommende Generationen und zum anderen können die dadurch frei gewordenen finanziellen Kapazitäten an anderer Stelle verwendet werden.
Die Senioren-Union unterstützt die Definition der WHO von Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“
Arbeitsbereich geistig-körperliches Wohlbefinden
Nach den vorliegenden Plänen sollen bei der Krankenhausversorgung besonders die kleinen Krankenhäuser nur noch eine Basisversorgung machen dürfen. Dies betrifft besonders die Krankenhäuser, in denen eine Grundversorgung mit medizinischer und pflegender Basisversorgung angeboten wird. Diese Häuser sollen nach Möglichkeit von pflegerisch qualifizierten Fachleuten und nicht von Ärzten geführt werden.
Darüber hinaus Um Patienten, besonders ältere, adäquat zu versorgen brauchen wir unbedingt in den ehemaligen Krankenhäusern eine Art „Krankenmotel“, in das Patienten aus spezialisierten Kliniken zurückverlegt werden, bis sie als „gesund“ nach Hause entlassen werden können.
Um diese Versorgung sicher zu stellen, fehlen mehrere tausend Studienplätze. Hier fordert die Senioren-Union die Aufhebung des Numerus Clausus, denn wenn die Zulassung zum Studium mit der Verpflichtung als Hausarzt (Quotenregelung) gekoppelt wird, muss diese Anzahl zusätzlich zur Gesamtzahl dazu gerechnet werden und nicht abgezogen werden. Im Sinne der Daseinsvorsorge gilt es die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu fördern, das immer mit Erkennung und Kopplung der Lebenszusammenhänge (geregelt in Artikel 28 Abs. 2 GG) in Verbindung steht. Darüber hinaus die Forderung der Weiterentwicklung einer Infrastruktur sozialer Dienstleistungen und Einrichtungen im Sinne des Pflegestärkungsgesetzes und der Neuordnung der Pflegegrade.
Arbeitsbereich geistig-soziales Wohlbefinden
Die Senioren-Union steht für die Förderung altersgerechter Wohnformen mit einer umfassenden, seniorengerechten Infrastruktur. Dazu gehört die Unterstützung beim Ausbau von barrierefreien Wohnungen, Mehrgenerationenhäusern und gemeinschaftlichen Wohnprojekten. Seniorengerechte Infrastruktur umfasst unter anderem leicht zugängliche Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen, Apotheken und Nahverkehrsanbindungen. Älteren Menschen soll ein Leben in Würde und Selbstständigkeit in ihrem gewohnten Umfeld ermöglicht werden.
Um soziale Teilhabe zu unterstützen, regt die Senioren-Union den Ausbau der kulturellen Angebote für Seniorinnen und Senioren an. Dies beinhaltet sowohl eine barrierefreie Gestaltung von Veranstaltungsorten als auch kostengünstige oder kostenfreie Eintrittsmöglichkeiten für kulturelle Angebote. Kulturelle Teilhabe darf keine Frage des Alters oder des Einkommens sein – sie ist Teil eines aktiven und erfüllten Lebens.
In einer zunehmend digitalen Welt soll auch älteren Menschen der Zugang zum Internet erleichtert werden. Kostenfreies WLAN in allen Alten- und Pflegeheimen soll Seniorinnen und Senioren den Zugang zu digitalen Diensten und Informationen erleichtern und sie in der Nutzung digitaler Angebote unterstützen.
Die Senioren-Union fordert einen barrierefreien öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der sicherstellt, dass ältere Menschen alle wichtigen Lebenspunkte – wie Einkaufszentren, Ärzte, Apotheken und öffentliche Einrichtungen – problemlos erreichen können. Dazu gehören barrierefreie Haltestellen und Fahrzeuge sowie günstige Tarife für Seniorinnen und Senioren.
Alterseinsamkeit und die dadurch bedingte Altersdepression sind drängende Herausforderungen. Die Senioren-Union fordert daher, psychosoziale Fachkräfte in Sozialstationen zu integrieren. Diese sollen älteren Menschen gezielte Hilfe und Unterstützung bieten, Einsamkeit reduzieren und zur Stärkung des Wohlbefindens beitragen. Darüber hinaus ist es wichtig bereits bestehende Möglichkeiten und Netzwerke (wie beispielsweise Silbernetz e.V.) zu unterstützen und deren Relevanz bei der Vorbeugung von Alterseinsamkeit anzuerkennen und zu fördern.
Die Senioren-Union fordert mehr Prävention im Gesundheitssystem als Schlüssel zu mehr Generationengerechtigkeit und einer nachhaltigen Finanzierung. Eine evidenzbasierte Präventionsarbeit mit klar definierten Präventionszielen und Maßnahmen zur Erreichung dieser sollte dafür eine tragende Säule bilden. Davon profitieren nicht nur junge Generationen, sondern auch Seniorinnen und Senioren, die von einer gesundheitsorientierten Gesellschaft und einer generationenübergreifenden Gesundheitskompetenz profitieren.
Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für ein würdevolles Leben im Alter. Die Senioren-Union fordert eine verstärkte Förderung der inneren und äußeren Sicherheit für ältere Menschen – sowohl im öffentlichen Raum als auch in den eigenen vier Wänden. Dazu gehören mehr Polizeipräsenz, Aufklärung über Betrugsprävention und Programme zur häuslichen Sicherheit.