Senioren Union: Aktueller Rundbrief
Liebe Freunde und Freundinnen der Senioren-Union,
wir haben einige Tage großer Aufregung erlebt - im Deutschen Bundestag und in den Medien. Nun ist es an der Zeit, ganz abgeklärt und ruhig zu betrachten, was tatsächlich geschehen ist.
Von all den nachträglichen Kommentaren hat mir mit am besten gefallen die Reaktion von dem politisch erfahrenen Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki aus Schleswig-Holstein. Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtet wörtlich:
„ (…) Wolfgang Kubicki appelliert an SPD und Grüne, im weiteren Ringen um die Migrationspolitik mit Union und FDP zusammenzuarbeiten. 'Mein Appell geht heute, wie der von Friedrich Merz, an Bündnis 90/Die Grünen und an die Sozialdemokraten, von jeder Form von Inszenierung Abstand zu nehmen, weil das Problem, vor dem wir uns befinden, viel größer ist als der Versuch, einen taktischen Vorteil zu erreichen.' “ © dpa
Bravo, verantwortungsbewusst und gut gesprochen, finde ich.
Manchmal ist es hilfreich, die einfachen Wahrheiten so auszusprechen, dass niemand sein Gesicht verlieren muss.
Zu den einfachen Wahrheiten gehört, dass die Asylregelung des Jahres 1949 ein unmittelbarer, sehr verständlicher Reflex auf die 1930er und 1940er Jahre war. Das ist rund 80 Jahre her. Selbstverständlich waren die Väter und Mütter des Grundgesetzes lautere, anständige Menschen, aber keine Propheten. Niemand konnte voraussehen, dass die Erde acht Jahrzehnte später einige Milliarden Menschen mehr trägt. Viele von denen sind gleichzeitig von Armut, Krieg und Unfreiheit betroffen. Allein für das Jahr 2015 meldete die UNO deshalb rund 60 Millionen Flüchtlinge global.
Kein Land der Welt könnte so etwas mal eben kompensieren. Wenn man den Bürgerinnen und Bürgern vorgaukelt, Unmögliches möglich machen zu können, ist dies verantwortungslose Politik.
Die Weltgemeinschaft kann nur gemeinsam im Rahmen der Vereinten Nationen Armut und Krieg gegensteuern, Demokratie fördern und wir alle dafür beten, dass mit Gottes Hilfe langfristig Besserungen eintreten.
Voraussetzung für Besserungen ist eine überlegte, ideologiefreie Betrachtung der Wirklichkeit. Dazu gehört, dass viele Leute leider unrechtmäßig bei uns einwandern, was ordentliche Gerichte feststellen. Jede Person, die sich hier unrechtmäßig aufhält, muss zügig gehen und darf selbstverständlich – wie alle anderen auch - keine Straftaten begehen.
Zur Wirklichkeit gehört, dass Krieg und Bürgerkrieg die betroffenen Menschen seelisch tief erschüttern und psychisch traumatisieren können. Diese Erfahrung haben in den letzten gut 100 Jahren alle Völker Europas ausgiebig gemacht, auch wir Deutschen.
Kein Land der Welt besitzt so viel medizinisches Fachpersonal, um hunderttausende kriegs- und bürgerkriegstraumatisierte, psychisch angeschlagene Menschen zusätzlich derart zu versorgen, wie es eigentlich notwendig wäre.
Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten in vielen Notfällen in Europa und weltweit stets großzügig geholfen. Darauf kann man mit berechtigter Zufriedenheit zurückblicken. Dennoch sind Aufnahmekapazität und Ressourcen – bei all unserer auch weiterhin bestehenden grundsätzlichen Hilfsbereitschaft – eng begrenzt.
Darauf muss eine verantwortungsbewusste Politik in einem vollkommen berechtigten Interesse Deutschlands und seiner Bürger und Bürgerinnen endlich (!) reagieren. Der Deutsche Bundestag mit seinen Mitgliedern ist dafür die in der Verfassung vorgesehene zuständige Körperschaft. Diejenigen Ideologen, die das kritisieren, müssen sich schämen.
Die Abgeordneten der CDU / CSU-Bundestagsfraktion unter der Führung von Friedrich Merz und Alexander Dobrindt und die, die ihnen zustimmten, haben sich insoweit politisch vernünftig, korrekt und angemessen verhalten.
Wir können beruhigt und Friedrich Merz sowie der CDU / CSU - Bundestagsfraktion dankbar sein.
Dr. Martin Hofmann
Vorsitzender der Senioren Union Dortmund